Hier findet ihr Information, wenn ihr am Wettbewerb teilnehmen wollt:
I Was ist eigentlich ein Essay?
Die Idee des Essays geht zurück auf den französischen Literaten, Philosophen und Politiker Michel de Montaigne, der im 16. Jahrhundert diese Form des philosophischen Schreibens begründete. Montaigne grenzte sich in seinen nachdenklichen "Essais" mit seinem bewussten Rückgriff auf subjektive Perspektive, eigenem Ton und skeptischer Grundhaltung deutlich von dem damals vorherrschenden (an einer Wahrheit orientierten) Traktat ab. Auch heute wird der philosophische Essay noch immer so verstanden: ein interessanter, oft eigenwilliger, philosophischer Versuch, einem Problem in sprachlich durchgestalteter Form gedanklich auf die Schliche zu kommen oder ihm, wo keine Lösung gefunden werden kann, eine neue Perspektive abzuringen.
II Wer darf teilnehmen?
Teilnehmen dürfen alle, die bewegt werden von philosophischen und ethischen Fragestellungen oder Freude am Denken haben und sich die Mühe machen, dies in schriftlicher Form anhand der jeweils ausgeschriebenen Themen unter Beweis zu stellen. Die einzige Voraussetzung ist letztlich: Ihr müsst Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sein. Unterstützung könnt ihr aber sicherlich bei euren Philosophie- und Ethiklehrerinnen erhalten.
Ein bestimmtes Schulfach, wie etwa "Philosophie", muss man also nicht belegen!
III Was muss bis wann wohin eingereicht werden?
Einzuschicken ist eure Bearbeitung eines der vier ausgeschriebenen Themen. Die Texte müssen getippt sein und dürfen einen Umfang von maximal vier Seiten nicht überschreiten. Im Kopf jeder abgegebenen Arbeit sollten der Name der Verfasserin bzw. des Verfassers, die Jahrgangsstufe, die persönliche E-Mail-Adresse der Verfasserin bzw. des Verfassers, die Privat- und Schuladresse, sowie der Name der zuständigen Lehrkraft angegeben werden.
Für das Layout werden folgende Einstellungen angeraten: Schriftgröße von 10-12 Punkt, Zeilenabstand: einzeilig; Schriftart: Times New Roman oder Arial; Seitenrand oben, unten und links 2 cm, rechts 3 cm.
Bitte fügt eurem fertigen Essay folgende Erklärung an (evtl. auch auf einem Extra-Blatt):
Ich versichere, dass ich die Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen benutzt habe und alle Entlehnungen als solche gekennzeichnet habe.
Im Falle einer Preisverleihung (1.-3.Platz) habe ich keine Einwände gegen eine Veröffentlichung meines Textes im Rahmen der Wettbewerbs-Dokumentation.
Datiert und unterschreibt diese Erklärung. Mit der Teilnahme am Wettbewerb wird davon ausgegangen, dass eure Essays im Falle einer Preisvergabe im Rahmen der Wettbewerbs-Dokumentation (bspw. im Netz) veröffentlicht werden dürfen. Solltet ihr dem nicht zustimmen wollen, dann ändert die oben stehende Passage in der Erklärung bitte dementsprechend.
Einsendeschluss ist, dieses Jahr der 21.11.2024.
Die Texte müssen zentral über die Homepage des Wettbewerbs eingereicht werden. Hier der direkte Link zum Upload.
IV Preise
Für die Siegerinnen und Sieger des Landeswettbewerbs findet im Frühjahr des kommenden Jahres eine feierliche Siegerehrung statt, zu der sie zusammen mit den zuständigen Lehrkräften eingeladen werden. Der Fachverband vergibt dazu folgende Buchpreise:
1. Preis - ein Buchpräsent im Wert von ca. 50,00 €
2. Preis - ein Buchpräsent im Wert von ca. 30,00 €
3. Preis - ein Buchpräsent im Wert von ca. 15,00 €
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landeswettbwerbs erhalten auf Wunsch eine Teilnehmerurkunde, welche im Rahmen der Preisverleihung des Landeswettbewerbs (persönlich oder durch die betreuende Lehrkraft) abgeholt werden kann. Sollte eine Teilnahme an der Preisverleihung nicht möglich sein und trotzdem Interesse an der Urkunde bestehen, dann wendet euch per E-Mail an Dr. Christiane Lang.
Sobald Termin und Ort der Preisverleihung feststehen - in den letzten Jahren oft an der Schule, die den ersten Platz gewinnen konnte - wird dieser hier im Bereich Aktuelles bekannt gegeben.
Darüberhinaus besteht die Möglichkeit sich über den Beitrag des Landeswettbewebs auch für für die Philosohische Winterakademie in Westfalen Münster im kommenden Februar zu qualifizieren. Dort werden erneut, diesmal fremdsprachige Essays geschrieben (in vier Zeitstunden, auf Englisch oder Französisch), philosophische Vorträge gehört und diskutiert, der Bundeswettbewerb ausgetragen und schließlich die beiden Vertreter Deutschlands bei der Internationalen Philosophie Olympiade (IPO) ausgewählt werden.
V Bewertungskriterien
Es gibt letztlich fünf Kriterien, die bei der Bewertung eurer Essays zum Zuge kommen. Dies sind übrigens die gleichen wie beim Bundesentscheid und der internationalen Philosophie Olympiade.
- Relevanz für das Essaythema - also: Wie gut habt ihr das Thema abgedeckt?
- philosophisches Verständnis des Themas - also: Habt Ihr das Thema auch philosophisch in Angriff genommen? Bitte beachten: Das heißt nicht, dass ihr das Thema philosophiegeschichtlich möglichst umfassend beleuchten sollt, sondern vielmehr ob eure Art und Weise die Sache anzugehen den Charakter eins grundsätzlichen Hinterfragens hat. Philosophiegeschichtliche Einsprengsel sind nicht verboten, sollten sich aber in Grenzen halten - es geht ja um eure Gedanken und nicht um die eines Aristoteles oder Nietzsche etc.
- argumentative Überzeugungskraft - also: Bringt ihr nachvollziehbare Begründungen für eure Positionen?
- Kohärenz (innere Stimmigkeit) - also: Bauen eure Überlegungen stimmig aufeinander auf und geben ein interessantes Ganzes?
- Originalität - also: Sind eure Überlegungen überraschend? (bspw. weil nicht noch zehn andere Essaybeiträge die gleiche Idee hatten oder die Überlegung eben nicht ganz naheliegend oder erwartbar waren)
VI Weitere Tipps
- Das Wichtigste an eurer Arbeit ist, dass ihr mit klaren Begriffen eine klare These zum vorgegebenen Zitat aufstellt. Von dieser These solltet ihr die Leser eures Essays (und die Jury) vor allem mit Argumenten überzeugen. Mit Beispielen könnt ihr für Anschaulichkeit sorgen!
- Mögliche Gegenpositionen sollten ebenfalls klar und präzise bestimmt werden; diese dürfen aber auch polemisch angegriffen werden.
- Gebt eurem Text eine passende und auf euren Text zugeschnittene Überschrift.
- Wenn ihr die Positionen von Philosophen wiedergebt, dann sollen sich diese Gedanken in euren Argumentationsgang einfügen; eine funktionslose Ausbreitung von Wissen mindert den Wert des Essays erheblich. Vermeidet auch ganz allgemein, Wissen wiederzugeben, das sich nicht direkt auf das Thema bezieht.
- Muss ich mich genau an das Thema des vorgegebenen Zitats halten? Ja. Aber ihr könnt die Fragestellung einengen oder akzentuieren; erläutert das aber bitte in der Einleitung.
- Der Umfang von maximal vier Seiten muss nicht um jeden Preis voll ausgeschöpft werden, ein Essay mit unter drei Seiten wird aber nur wenig Chancen haben, mit der gedanklichen Breite und Tiefe der besten Texte in Konkurrenz treten zu können.
Weitere spezielle Tipps rund ums Essay-Schreiben und den Wettbewerb gibt es hier.
Interessante Essays der letzten Jahre könnte ihr in der Rubrik Themen und Preisträger der vergangenen Jahre nachschlagen.