Es fehlen hier noch einige Namen von Preisträgern aus früheren Wettbewerben und die Verlinkung zu den entsprechenden Essays. Sollten Sie hier Daten zur Verfügung haben, melden sich sich bitte beim Fachverband Philosophie Rheinland Pfalz.
Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2023)
Thema I
Ist der Mensch Gast oder Gastgeber?
Thema II
[…] Trauer [macht] die soziale Verfasstheit des Selbst erfahrbar. Allerdings werden nicht alle Leben gleichermaßen betrauert, wodurch man denen, deren Leben nicht als betrauernswert gilt, das Menschsein aberkennt.
Jule Govrin, Judith Butlers Ethik der Verwundbarkeit, in: Information Philosophie, 2/2021, S. 111.
Thema III
Die Welt der Kunst & Fantasie ist die wahre, the rest is a nightmare.
Arno Schmidt
Thema IV
Gerechtigkeit wurzelt in dem spezifischen Verständnis von Positionen, Ehrungen, Tätigkeiten [...]: von all den Dingen, die eine gemeinsame Lebensweise ausmachen. Sich über dieses Verständnis rücksichtslos hinwegzusetzen, heißt ungerecht zu handeln.
Walzer, Michael (1998): Sphären der Gerechtigkeit. Ein Plädoyer für Pluralismus und Gleichheit. Frankfurt am Main, S. 442-443.
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 2023 wurden folgende Sieger gekürt:
1. Platz:Lorenz Bartlakowski (MSS 12), Gymnasium Wörth (Herr Priesterroth)
2. Platz: Nawid Osmani (MSS 13), Gymnasium Bendorf (Frau Opgenorth-Hoffmann)
3. Platz: Eleanor Kondla (MSS 11), Sebastian-Münster-Gymnasium (Herr Merklein)
3. Platz: Isabelle Steinhoff (MSS 13), Gymnasium Calvarienberg (Frau Dr. Gies)
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Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2022)
Thema I
Darf man Menschen zu ihrem Glück zwingen?
Thema II
"Nach Herakleitos ist es unmöglich, zweimal in denselben Fluß zu steigen oder eine vergängliche Substanz, die ihrer Beschaffenheit nach dieselbe bleibt, zu berühren, sondern infolge der unge-stümen Schnelligkeit der Umwandlung zerstreut er sich und vereinigt sich wieder … und kommt und geht."
Plutarch, Vom „E“ am Delphischen Tempel 392 B. Nach W. Capelle (20089): Die Vorsokratiker. Stuttgart, S. 99.
Thema III
„Jede Aussage kann auf jeden Fall wahr sein, wenn wir an anderer Stelle im System drastische Anpassungen vornehmen.“
Quine (1951), Two Dogmas of Empiricism. In: The Philosophical Review 60, S. 40.
Thema IV
„Individualisierung meint nicht Vereinsamung, Beziehungslosigkeit, sondern die Ausbildung neuer Lebensformen, in denen die einzelnen ihre Biographie selbst herstellen, inszenieren müs-sen.“
Ulrich Beck (1993): Die Erfindung des Politischen. Zu einer Theorie reflexiver Modernisierung. Frankfurt a. M., S. 150.
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 2022 wurden folgende Sieger gekürt:
1. Platz: Lena Stockinger (10.Klasse!), Gymnasium Nieder-Olm (Herr Bayer)
2. Platz: Carla Frömbgen (MSS 11), Gymnasium Calvarienberg (Frau Dr. Gies)
3. Platz: Matilda Riemer (MSS 13), Sebastian-Münster-Gymnasium (Herr Christoph Merklein)
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Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2021)
Brauchen wir heute noch Werte?
- „Der Staat darf menschliches Leben nicht bewerten, und deshalb auch nicht vorschreiben, welches Leben in einer Konfliktsituation vorrangig zu retten ist. Selbst in Ausnahmezeiten eines flächendeckenden und katastrophalen Notstands hat er nicht nur die Pflicht, möglichst viele Menschenleben zu retten, sondern auch und vor allem die Grundlagen der Rechtsordnung zu garantieren.“
„Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen ‚Dies gehört mir‘ und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft.“
(Aus: J.J. Rousseau, Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Reclam 1998, S. 74.)
„[Der Forscher] muß wissen, daß er als Forscher sich notwendig vom Leben entfernt, und er muß andererseits daran festhalten, daß die wissenschaftliche Theorie doch nicht um ihrer selbst willen da ist, sondern nur eine umwegige Vermittlung ‚im Dienste des Lebens‘ darstellt, das heißt, auf den Menschen als handlungsorientierten Geschichtsträger bezogen werden kann und bezogen werden muß.“
(Aus: Walter Schulz, Philosophie in der veränderten Welt, Klett 72001, S. 178.)
(Aus: Deutscher Ethikrat, Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise. AD-HOC-EMPFEHLUNG, Berlin 27.03.2020, S. 4.)
Die Themen in der Übersicht als pdf zum Ausdrucken.
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 2021 wurden aus dem Feld von 35 TeilnehmerInnen aus 15 Schulen folgende Sieger gekürt:
1. Platz: Julius Jorde (MSS 13), Eichendorff-Gymnasium Koblenz (Herr Simon)
2. Platz: Sophia Fleck (MSS 12), Gymnasium am Kaiserdom Speyer (Herr Wenz)
3. Platz: Vanessa Nguyen (MSS 13), Eichendorff-Gymnasium Koblenz (Herr Simon)
3. Platz: Yessica Yu (MSS 13), Eichendorff-Gymnasium Koblenz (Herr Simon)
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Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2020)
„Gesellschaften reproduzieren sich, indem sie vermeiden, daß zu viele Irrtümer tradiert werden.“
(Aus: Jürgen Habermas, Zur Rekonstruktion des Historischen Materialismus. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 19762, S. 189)
„Unser Denken […] ist ein Sinn, mittels dessen wir das Unendliche ausspähen und unter anderem mathematisch darstellen können."
(Markus Gabriel: Der Sinn des Denkens. Berlin: Ullstein Buchverlage 2018, S. 28)
„Auf seine Freiheit verzichten heißt, auf sein Menschtum, auf die Menschenrechte, sogar auf seine Pflichten zu verzichten“
(Jean-Jacques Rousseau, Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes, in: Politische Schriften; Bd. 1. Paderborn: Ferdinand Schöningh 1977, S. 67.)
Müssen wir glücklich sein wollen?
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz 2020 wurden aus dem Feld von 65 TeilnehmerInnen aus 18 Schulen folgende Sieger gekürt:
2. Platz: Anna Sophia Zegermacher (MSS 12, Thema II), Gymnasium am Kaiserdom Speyer (Hr. Wenz)
3. Platz: Anna Bach (MSS 12, Thema IV), Megina Gymnasium Mayen (Hr. Schlupkoten)
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Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2019)
„Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist, oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. (...) Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit, und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte, und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke, und sagte: Vater gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!“
(Aus: Gotthold Ephraim Lessing: Eine Duplik [= zweite Erwiderung]. In: Lessing, Werke, Achter Band. München 1979, S. 32f.)
„Gegen den Positivismus, welcher bei dem Phänomen stehen bleibt „es giebt nur Thatsachen“, würde ich sagen: nein, gerade Thatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Factum „an sich“ feststellen: vielleicht ist es ein Unsinn, so etwas zu wollen.“
(Friedrich Nietzsche: Nachgelassene Fragmente Ende 1886-Frühjahr 1887. Kritische Studienausgabe Band 12. München 1980, S. 315.)
„Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern. Das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. (...) Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden.“
(Dietrich Bonhoeffer: Von der Dummheit (1943). In: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Hrsg. Von Eberhard Bethge. Gütersloh 1985, S. 14f.)
Ist all unser Handeln egoistisch?
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz (2019) wurden aus dem Feld von 58 TeilnehmerInnen aus 10 Schulen folgende Sieger gekürt:
1. Platz: Hendrik Mitter (MSS 13), Sebastian-Münster-Gymnasium (Fr. Buchner)
2. Platz: Martha Maria Neus Pfeifer (MSS 12), Theodor-Heuss-Gymnasium (Hr. Hoffmann)
3. Platz: Vanessa Kasto (MSS 11), Eichendorff-Gymnasium (Hr. Simon)
Themen des Landeswettbewerbs Philosophischer Essay (2018)
“Wer in Europa fordert, der Islam müsse eine Phase der Aufklärung durchlaufen, sollte darauf achten, dass die Aufklärung nicht selbst zum Mythos wird und [sollte] zuerst unseren eigenen Aufklärungsbegriff kritisch reflektieren." (Der Islamwissenschaftler Ulrich Rudolph in der Süddeutschen Zeitung Nr. 258, Dienstag 8. November 2016, S. 13)
- Führt Wissen zur Macht?
„Dass ich meinen Schultern eine so große Last aufgebürdet habe, geschah (…), weil ich wusste, dass das Besondere an solchen, also wissenschaftlichen Kämpfen darin besteht, dass es sogar Gewinn bedeutet, dabei zu unterliegen. (…) Denn wer unterliegt, empfängt vom Sieger eine Wohltat, nicht einen Schaden; mit dessen Hilfe nämlich kehrt er nach Hause reicher zurück, das heißt gescheiter, und besser gerüstet für künftige Gefechte.“(Giovanni Pico della Mirandola: Rede über die Würde des Menschen. 1496. Übersetzt von Gerd von der Gönna. Stuttgart [Reclam] 1997, S.45f.)
„Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst.“ (Johann Wolfgang von Goethe: Die Wahlverwandtschaften. 1809. Herausgegeben von Erich Trunz [= Hamburger Ausgabe Band 6]. München 1981, S.398. Hinweis: Der Satz stammt aus „Ottiliens Tagebuch“. Ottilie ist eine der beiden weiblichen Hauptfiguren des Romans.)
Beim Landeswettbewerb Rheinland-Pfalz (2018) wurden aus dem Feld von 44 TeilnehmerInnen aus 15 Schulen folgende Sieger gekürt:
1. Platz: Martha Maria Neus Pfeifer (MSS 11), Theodor-Heuss-Gymnasium (Hr. Hoffmann)
2. Platz: Annika Rheindorf (MSS 11), Gymnasium Calvarienberg (Fr. Dr. Gies)
3. Platz: Fabian Staffel (MSS 12), Franziskus Gymnasium Nonnenwerth (Hr. Lotz)